
Bei der Katholischen Jungen Gemeinde Steinheim war die Hölle los. Nur 72 Stunden hatten sie Zeit, den Platz vor dem Höpfigheimer Schlössle wieder in ein Schmuckstück zu verwandeln. Bei teilweise strömendem Regen zogen sich die Arbeiten bis tief in die Nacht hinein.
Das Gewitter kam am Freitag mit aller Wucht. „Wir hatten gerade Beton angerührt und mussten weiter machen, obwohl wir triefnass wurden“, erzählt Sandra Haag. Bis um 23.30 Uhr haben sie geschafft, die Feuerwehr hat für die nötige Beleuchtung gesorgt.
Dort im Mannschaftsraum haben sie auch die Zentrale eingerichtet. Hier laufen die Drähte heiß. „Die Unterstützung ist gut“, urteilt Christopher Hofmann. „Auch wenn die positiven Erlebnisse besser in Erinnerung bleiben“, fügt er salomonisch hinzu. Es sei wie beim Sternsingen: Manche geben nichts, manche viel. So wie die 80-Jährige, die vom ehrenamtlichen Treiben angenehm überrascht, einen selbst gebackenen Kuchen spendierte.
Die einen kümmern sich ums Essen. Die anderen schwitzen die dunkelblauen Aktions-T-Shirts durch. Im Radio läuft SWR 3, der Sender berichtet laufend über die 72-Stunden-Aktion des BDKJ.
Trotz der Schinderei mit Spitzhacken und Schaufeln ist die Stimmung ausgelassen. Gegenseitig spritzen sich die Jugendlichen mit Wasser aus dem Brunnen nass, der auch die Getränke kühlt. Sie sind einer Meinung: „Es ist toll, wenn man stolz auf das Erreichte sein kann.“ Schweres Gerät hat Landschaftsgärtner Frank Gellert aufgefahren und auch der städtische Bauhof hat Werkzeug gebracht, damit die Pläne von Architektin Regina Traub umgesetzt werden können. Ständig sind sie und Ortsvorsteher Roland Heck unterwegs, um Pflanzen zu holen, die die Jugendlichen „organisiert“ haben.
Musiker Helmut Freyhardt kämpft mit einem hartnäckigen Wurzelstock. Er ist unmittelbarer Nachbar und deshalb ist es für ihn selbstverständlich mitzuarbeiten. Er findet die Idee großartig. Dort, wo einst die Linde stand, ist eine neue botanische Oase mit Sitzbänkle entstanden. Und auch, dass der Schleichweg zur Kreissparkasse im Innenhof des Schlosses jetzt wieder begehbar ist, freut sich der Höpfigheimer: „Dann muss ich nicht immer außen rum laufen.“