
Bild: Holm Wolschendorf.
Steinheim – Benefizkonzert mit dem Gitarren-Duo Creuz und Freyhardt im idyllischen Schlosshof.
Als „Burg im Dorf“ wurde im Jahr 1344 das Schloss in Höpfigheim erwähnt. Mehr als 650 Jahre später ist es erneut renoviert worden und seit 2005 bemüht sich der „Verein zur Erhaltung des Höpfigheimer Schlössles und zur Pflege der Ortsgeschichte“ um den Bestand des schmucken Bauwerks. Jedes Jahr gibt es des halb ein Benefizkonzert im idyllischen Schlosshof.
Damit will der rührige Verein nicht nur das bürgerschaftliche Gemeinschaftsgefühl in dem Steinheimer Teilort fördern, sondern auch zusätzliche Euros in die Vereinskasse fließen lassen.
Auch am Samstagabend kam eine große Zahl von Einwohnern zum Benefizkonzert, das bereits zum sechsten Mal stattfand und das von den beiden Vollblutmusikern Walter Creuz und Helmut Freyhardt überaus schwungvoll und abwechslungsreich gestaltet wurde.
Der Vorsitzende des Vereins, der frühere Höpfigheimer Ortsvorsteher Dr. Gustav Adolf Thumm, sowie sein Stellvertreter Dr. Ulrich Hartmann, Landrat von Ludwigsburg im Ruhestand und seit vielen Jahren Bewohner eines Teils des Schlössles, freuten sich über den regen Besuch.
In seiner Begrüßung sagte der „Schlossherr“ zur Arbeit des Vereins, es sei nicht leicht, in einem kleinen Ort dessen Geschichte aufzuschreiben, und es sei „ein schwieriges Geschäft, aus alten Mauern etwas herauszulesen“. Immerhin konnte der nunmehr seit sechs Jahren tätige Verein unter anderem im Torbogen des Schlosses eine ausführlich informierende, bebilderte Tafel anbringen lassen und im Jahr 2008 das Dachgeschoss zu Archivräumen ausbauen.
Ein Jahr später erwarb der Verein stolze 6.500 Blatt an kopierten Dokumenten aus der Zeit von 1550 bis 1620 für das Höpfigheimer Archiv, das Gustav Adolf Thumm betreut. Im vergangenen Jahr wurde der Torbogen saniert und ein Ausstellungsraum eingerichtet.
Während die Besucher des Benefizkonzert klangvoll mit unvergessenen Oldies aus den 60er und 70er Jahren unterhalten wurden, konnten sie sich an den von Vereinsmitgliedern zubereiteten Speisen und an Getränken aller Art laben. Seit vier Jahren musizieren Creuz und Freyhardt gemeinsam; außerdem spielen sie noch in anderen Jazzbands mit. Walter Creuz lebt in Kirchberg und feierte am Samstag seinen Geburtstag. Sein Kollege Helmut Freyhardt wohnt ganz in der Nähe des Höpfigheimer Schlössles. Der Spaß an der Musik führte die beiden Freizeit-Gitarristen zusammen. Immerhin nehmen sie gegenwärtig im Heimstudio von Walter Creuz ihre zweite CD auf.
Helmut Freyhardt textet und komponiert darüber hinaus auch häufig Songs auf Schwäbisch. Am Samstag fand sogar eine Uraufführung statt. Sein neuestes Stück heißt „Rutsch mir doch de Buckel na“ und wurde von den Besuchern des Benefizkonzerts mit freudigem Beifall aufgenommen. Auch über das Höpfigheimer Schlössle hatte er einen Text geschrieben, den er zur Melodie von „Das alte Haus von Rocky Docky“ auch gleich vortrug.
Songs von Bob Dylan, den Beatles oder Gilbert Bécaud, aber auch von Hannes Wader spielten Walter Creuz und Helmut Freyhardt bis in den späten Abend. Die Stimmung war großartig, zumal auch gute Gelegenheit sich mit anderen Höpfigheimern zu unterhalten. Zum Glück machte das Wetter mit, denn nur ganz kurz tröpfelte es mal, aber davon ließ sich die frohe Gesellschaft in keiner Weise stören.