Der Höpfigheimer Schlössles und Geschichtsverein wanderte mit Vereinsmitglieder durch die Flur und in den Höpfigheimer Kälblingswald.
Steinheim-Höpfigheim
Der Verein lud seine Mitglieder zu einer Flur-und Waldwanderung ein. Start war bei der Höpfigheimer Schule. Wanderführer war Albrecht Leize, gleich neben der Schule liegt die Flur Feldwengert, dort waren früher Terrassenweinberge angelegt, erzählte unser Wanderführer
Bald hatte die Gruppe die Wegegabelung Lauffener Weg- Großer Riedernweg erreicht. Dort steht eine Gruhe, auf dieser konnten früher die Handelsreisende ihr schweres Gepäck mühelos ablegen und eine Verschnaufspause einlegen.
An Feldern und Wiesen vorbei ging es weiter zum Königsberg. Von weitem sah man die Weinberge vom Gewand Lot und Riedern. Die Flur Lot wurde erst im Jahre 1905 als Weinberg angelegt, vorher war diese bewaldet. Die Riedern war schon immer mit Weinstöcken bepflanzt. Als die Riedern 1965 neu bepflanzt wurde, wurde die obere Hälfte mit der Sorte Spätburgunder bestückt. Dann gab es bei guten Weinjahrgängen des öfteren einen Höpfigheimer Spätburgunder Spätlese. Dieser Wein war bis in die 90ziger Jahre und auch später noch auf der Raritätenliste der Weingärtnerzentralgenossenschaft in Möglingen zu kaufen.
Höpfigheim hatte früher, Mitte des 18. JH ca. 80 ha Weinberge heute sind es noch ca. 35 ha Weinbauflächen.
Dann ging es gerade aus in den Kälblingswald zum Dreimarkstein. Dort stoßen die drei Wald- Markungsgrenzen zusammen.
Der Kälblingswald hat 350 ha Fläche, er ist aufgeteilt auf die Kommunen Großbottwar, Mundelsheim und Höpfigheim. Großbottwar hat dabei den größten Anteil, Höpfigheim hat davon ca. 106 ha Waldfläche. Am Dreimarkstein hat der Großbottwarer Förster sogar eine Gedenktafel aufstellen lassen, sozusagen als Grabstein, als vor ca. 40 Jahren das Großbottwarer Forstamt aufgelöst wurde. Anschließend zeigte uns unser Wanderführer 3 Blutbuchen, diese sind einzigartig im Kälblingswald,
An der Waldgrenze Großbottwar-Höpfigheim in einer Senke wurde uns erzählt war viele Jahre das Jakob-Friederle Grab, das die Höpfigheimer Waldarbeiterfrauen jahrelang pflegten. Einer Sage nach soll hier der tapfere Höpfigheimer Fuhrmann Jakob-Friederle begraben sei. Dieser fuhr täglich eine Fuhre mit seinem Gespann von Heilbronn nach Marbach. Zwischen Groß-und Kleinbottwar soll er in einen Graben gerutscht sein und seine Fuhre Zuckersäcke und einige Ölschläuche sind zusammengelaufen und somit unbrauchbar. So konnte er in Marbach nicht ankommen. Aus lauter Verzweiflung soll er dann in den Kälbligswald gerannt sein und sich an der Waldgrenze Großbottwar-Höpfigheim erhängt haben.
Ein paar Schritte weiter zeigte der Wanderführer uns eine Besonderheit. Zwei Buchen, die auf einer Höhe von ca. zwei Metern zusammengewachsen sind. Man könnte meinen, ein Baumwart habe vor ca. 40 Jahren diese Verbindung eingeleitet.
Weiter ging es zum Hirschweg, wo zur rechten Seite die einzigen drei großen Tannen im Höpfigheimer Wald stehen. Auch eine Salzlecke wurde uns dort gezeigt, (ein mit großen Steinen eingefasste Futterstelle , mit einem Gemisch aus Lehm-Stroh-u. Salz. ) ein Überbleibsel aus König-Friedrichs Zeiten, sie war früher vor allem im Winter, für das Großwild eine wichtige Anlaufstelle.
Am Waldesrand gab es ein kühles Getränk und Käsegebäck. Der Heimweg führte über den Riedernweg zur Schule, wo sich die Teilnehmer für diese interessante Führung bei Herrn Leize bedankten.