Verein zur Erhaltung des Höpfigheimer Schlößles und zur Pflege der Ortsgeschichte e. V. 
 

Historische Salzlecke am Hirschweg

Auszug mit freundlicher Genehmigung des Verfassers Hr. Markus Pantle aus seiner Veröffentlichung:


Historische Salzlecke am Hirschweg im Kälblingswald, Gemarkung Höpfigheim, Gemeinde Steinheim an der Murr


Die Initiative zur Erkundung der Salzlecke entstand durch eine Waldführung von Albrecht Leize, bei der Hermann Ringle, ein Kenner des Höpfigheimer Waldes, auf die mit Sandsteinen eingefasste Grube hinwies, die als die einzig erhaltene von angeblich drei Salzlecken gilt.
Um die Sache näher einordnen zu können, haben sich Albrecht Leize und Markus Pantle dann das Ziel gesetzt den Befund näher zu untersuchen und zu dokumentieren.
Die Salzlecke befindet sich im südlichen Bereich des Kälblingswaldes, etwa 400 m östlich vom Waldrand bei den Riedern-Weinbergen und 15,5 m nördlich des Hirschweges an einer heutigen Rückegasse.
Die Untersuchung ergab eine rechteckige, mit Sandstein eingefasste Grube von 110 cm x 110 cm Außenmaß, wobei der obere Grubeninhalt aus humosem Material und darunter aus gelblichem Lehm bestand. "Während der Grabung konnten immer wieder weiße Strukturen beobachtet werden," was auf die Verwendung von Salz hindeutet. Die Einfassungsplatten sind unterschiedlich hoch (35-45 cm) und weisen Bearbeitungsspuren auf, die darauf schließen lassen, dass die unteren 30 cm mit Lehmschlag verfüllt waren.
Historisch dienten Salzlecken dazu, Wildtiere mit Mineralien zu versorgen, insbesondere Natrium, und bestanden aus einem Gemenge aus Salz, Lehm und Stroh. "Jetzt konnten die Tiere durch Lecken am salzgetränktem Lehm-Stroh-Gemisch wertvolle Mineralien aufnehmen und somit ihren Mineralstoffhaushalt ausgleichen."
Die Autoren betonen, dass die Salzlecke am Hirschweg, als Kleindenkmal, durch Verlegung der Rückegasse und Anbringung einer Informationstafel zu schützen ist.
Die Informationstafel wurde im Oktober 2025 am Hirschweg von den Mitgliedern unseres Vereins angebracht.